Hidden Champions und ihre Arbeitgebermarken: Weniger Hidden mehr Champion!

Autorin: Katharina Peeters

Der Begriff „War for Talents“ ist seit einigen Jahren in aller Munde und beschreibt den Kampf zwischen Unternehmen um qualifizierte und passende Mitarbeiter (Employer Branding). Der Begriff „War“ beschreibt es bereits: Die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt ist angespannt, zuweilen desaströs. Der durch den demografischen Wandel bedingte Fachkräftemangel ist dabei nur ein Aspekt unter vielen, die die erschwerten Bedingungen verdeutlichen.

Im Rahmen der im zweijährigen Turnus stattfindenden Studie „Die Marken der deutschen Hidden Champions“ von BIESALSKI& COMPANY wurde untersucht, ob und wie sich Unternehmen mit der zentralen Problemstellung bezüglich einer erfolgreichen Mitarbeitergewinnung und -bindung auseinandersetzen.

Dazu wurden mehr als 280 Experten aus Verbänden, Instituten, Vereinen und der Fachpresse zu Stärken, Schwächen und ungenutzten Potenzialen des Employer Brandings, mit Fokus auf den weltmarktführenden Mittelstand, befragt. Die Kernergebnisse sind im Folgenden zusammengefasst.

 

1.) Hidden Champion = Hidden Employer

Gerade die deutschen Hidden Champions stehen bei der Mitarbeitergewinnung vor einer besonderen Herausforderung. Nomen est omen und so machen die versteckten Weltmarktführer auch auf dem Arbeitsmarkt ihrem Namen alle Ehre, denn bei der breiten Bewerber-Zielgruppe gelten sie in der Regel nicht als erste Anlaufstelle.

Dies hat zum einen damit zu tun, dass sie häufig in ländlichen Bereichen vorzufinden sind und somit gegen Wettbewerber, die in hippen und urbanen Umfeldern angesiedelt sind, den Kürzeren ziehen. Zum anderen tauchen sie aufgrund ihrer versteckten Weltmarktführerschaft auch häufig nicht unmittelbar im Relevant Set von Bewerbern auf.

 

2.) Starke Marke = leichtere Mitarbeitergewinnung

Wenngleich Hidden Champions das Konzept Marke erfolgreich für die Verbreitung und Bewerbung ihrer Produkte und Dienstleistungen verwenden, so nutzen sie dieses häufig nur unzureichend für ihre eigene Vermarktung als Arbeitgeber. Dennoch zeigt die Studie zumindest das mehrheitliche Vorhandensein des Bewusstseins, dass der Einflussfaktor Marke auf dem Arbeitsmarkt zu einer Position der Stärke verhilft und das in allen betrachteten Branchen.

Branchen-Überblick: Employer Branding als Erfolgsfaktor

3.) Grimme, Otto Bock und Delo = Top-Arbeitgebermarken der Hidden  Champions

Die Studie belegt, dass Unternehmen mit einer starken Arbeitgebermarke auch fit für die Zukunft sind. So wird den Unternehmen, denen eine starke Arbeitgebermarke zugesprochen wird, auch eine überdurchschnittlich hohe Zukunftsfähigkeit zugeschrieben.

Diese Top-Arbeitgeber werden als „Mitarbeiterversteher“, mit einem hohen Maß an Mitarbeiter-integration und -förderung,  beschrieben, die eine ausgeprägte Mitarbeiterorientierung in der Team- und Führungskultur vorzeigen.

 

Die Erfolgsformel Employer Branding

Employer Branding wird fälschlicherweise manchmal als Personalmarketing beschrieben, hinter diesem Ansatz steckt jedoch weitaus mehr! Richtig angewendet und mit einem fundierten Prozess aufgesetzt, bietet es ein ganzheitliches Lösungskonzept und wird damit zur Erfolgsformel für die Verbindung der Themen Marke und Mitarbeiter.

Das oberste Ziel ist dabei die Entwicklung einer ganzheitlichen und konsistenten Arbeitgebermarke, die sich vom Wettbewerb abgrenzt. Um dies zu erreichen, wird das Unternehmen auf Basis einer einmaligen und individuellen Arbeitgeber-Identität als glaubwürdiger und attraktiver Arbeitgeber auf dem Markt positioniert. Gezielte Kommunikations- und Verhaltensmaßnahmen ermöglichen, dass die Unternehmenskultur sowohl gelebt als auch erlebbar gemacht wird.

Erfolgsformel im Employer Branding

Mehr passende Bewerber und gesteigerte unternehmerische Leistung

Die Vorteile eines erfolgreich angewendeten Employer Brandings liegen auf der Hand: Die Etablierung einer starken Arbeitgebermarke schafft Wiedererkennungswert und steigert die Bekanntheit eines Unternehmens, wodurch sich die Anzahl der Bewerber letztlich signifikant steigern lässt. Neben einer gestiegenen Anzahl an Bewerbern erwartet gute Arbeitgebermarken jedoch noch mehr: Eine sauber aufgesetzte Arbeitgebermarke ermöglicht es den Bewerbern ihre Interessen mit den Anforderungen und der Kultur des Unternehmens abzugleichen, wodurch sich unter dem Strich deutlich mehr passende Mitarbeiter unter den Bewerbern finden lassen.

Ein hoher Fit zwischen Mitarbeiter und Unternehmen hat zur Folge, dass sich der Mitarbeiter wohlfühlt und er für sich eine langfristige Perspektive in dem Unternehmen sieht. Das wiederum wirkt motivierend und führt zu einer gesteigerten Leistungsbereitschaft und einer erhöhten Loyalität des Mitarbeiters. Mehr Leistung in Kombination mit weniger Kosten durch eine geringere Mitarbeiterfluktuation bewirken in Summe eine gesteigerte unternehmerische Leistung.

 

Fazit: Keine erfolgreiche Zukunft ohne Employer Branding!

Starke Arbeitgebermarken erleichtern die erfolgreiche Gewinnung und Bindung von qualifizierten Mitarbeitern. Gerade für Hidden Champions, die aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften mit erschwerten Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt zu kämpfen haben, ist die Etablierung des Employer Brandings somit ein Muss. Wenngleich sie dafür ihr Nischendenken ablegen müssen und der Prozess einiges an Zeit und Arbeit erfordert, so lohnt er sich doch allemal.

Also liebe versteckte Weltmarkführer: Verbannt das Hidden und zeigt euch als Champions, wenn es um eure Arbeitgebermarken geht!

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