Eigenmarke
Was ist eine Eigenmarke?
Eine Eigenmarke ist eine Marke, die einem Handelsunternehmen selbst gehört, wie etwa Lidl, Aldi oder Kaufland und exklusiv dort angeboten wird. Sie ist seltener auch unter dem Begriff „Handelsmarke“ bekannt. Eigenmarken werden im Auftrag des Händlers produziert. Sie ermöglichen es, das Sortiment gezielt zu steuern, Margen zu optimieren und sich vom Wettbewerb zu differenzieren.
Was ist der Unterschied zwischen Handelsmarke und Eigenmarke?
Die Begriffe „Handelsmarke“ und „Eigenmarke“ werden häufig synonym verwendet. In der Praxis gibt es jedoch Unterschiede. Handelsmarken umfassen auch generische Produktlinien, die im Auftrag des Handels hergestellt werden, jedoch keine eigene Markenidentität aufbauen. Eigenmarken hingegen sind strategisch entwickelte Marken, die gezielt positioniert werden, etwa Balea von dm oder Lidl Deluxe. Auch funktionale Discount-Marken wie ja! von Rewe zählen häufig zu den Handelsmarken. Da die Abgrenzung unscharf ist, ist für Konsument:innen oft die Unterscheidung zur klassischen Herstellermarke relevanter.
Was ist der Unterschied zwischen Eigenmarke und Markenprodukt?
Markenprodukte stammen von unabhängigen Herstellern, die eine eigenständige Markenidentität aufbauen und über breite Vertriebswege vermarkten – z. B. über mehrere Einzelhändler oder direkt an Endkunden. Eigenmarken dagegen sind Eigentum des Handels und werden ausschließlich im jeweiligen Vertriebsnetz verkauft. In der Preisgestaltung liegen Eigenmarken meist unterhalb vergleichbarer Markenprodukte, da auf kostspielige Werbung verzichtet wird. Während klassische Markenprodukte stark auf Markenimage, Kommunikation und Markenbekanntheit setzen, punkten Eigenmarken durch funktionalen Nutzen und ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis.

Welche Produkte gelten als Eigenmarke?
Eigenmarken finden sich heute in nahezu allen Produktkategorien. Typische Beispiele sind:
- Lebensmittel: z. B. Milbona (Lidl), Gut & Günstig (Edeka), Milsani (Aldi)
- Drogeriewaren und Kosmetik: z. B. Balea (dm), Isana (Rossmann)
- Haushaltswaren und Reinigungsmittel
- Textilien und Mode (z. B. Esmara von Lidl)
- Elektronik und Technikprodukte (z. B. Medion bei Aldi)
Die Vielfalt an Eigenmarken reicht heute weit über klassische Lebensmittel hinaus und ermöglicht Kund:innen in nahezu allen Lebensbereichen, preisbewusst einzukaufen.
Welche Vorteile bieten Eigenmarken für Händler und Verbraucher?
Eigenmarken ermöglichen Alternativen zu Herstellermarken, die sowohl auf Händler- als auch auf Verbraucherseite Vorteile mit sich bringen.
Für Handelsunternehmen bieten sie die Möglichkeit, höhere Margen zu erzielen, da weder Lizenzgebühren noch externe Preisvorgaben anfallen. Zudem behalten Händler die volle Kontrolle über Sortiment, Design und Positionierung ihrer Eigenmarken. Durch exklusive Verfügbarkeit im eigenen Vertriebsnetz entsteht eine klare Differenzierung gegenüber dem Wettbewerb, was besonders in hart umkämpften Märkten von strategischer Bedeutung ist.
Auch für Verbraucher bieten Eigenmarken handfeste Vorteile. Sie profitieren von attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnissen, die gerade für preissensible Zielgruppen interessant sind. Gleichzeitig stellen Eigenmarken eine qualitativ vergleichbare Alternative zu bekannten Markenprodukten dar – häufig ohne nennenswerte Einbußen bei Funktion oder Geschmack. Viele Konsument:innen schätzen zudem die Verlässlichkeit: Eigenmarken bieten oft gleichbleibende Qualität zu stabilen Preisen, was Vertrauen schafft, und die Kaufentscheidung erleichtert.
Was sind Herausforderungen von Eigenmarken?
Trotz ihrer Vorteile stehen Eigenmarken vor spezifischen Herausforderungen. Da sie in der Regel auf kein klassisches Marketing (Marketing-Mix) setzen, ist die Markenbildung besonders anspruchsvoll. Eigenmarken müssen vor allem durch überzeugende Produktqualität und ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen. Hinzu kommt: Obwohl die Produktion häufig durch externe Partner erfolgt, trägt das Handelsunternehmen die volle Verantwortung für Sicherheit, Qualität und Rückverfolgbarkeit der Produkte. Bei Produktrückrufen oder Qualitätsproblemen fällt das negative Feedback unmittelbar auf den Händler zurück – was sich direkt auf dessen Image auswirken kann.
Wie wirken sich Eigenmarken auf die Kundenbindung aus?
Eigenmarken können eine wichtige Rolle bei der Kundenbindung spielen – insbesondere, wenn sie eine konstante Qualität und stabile Preise bieten. Wer positive Erfahrungen mit Eigenmarkenprodukten macht, entwickelt häufig ein Vertrauen in die Handelsmarke und kehrt regelmäßig dorthin zurück. Gerade für preisbewusste Kund:innen sind Eigenmarken ein entscheidender Anreiz, gezielt bei einem bestimmten Anbieter wie Edeka, Rewe oder dm einzukaufen. Hier entsteht ein echter Mehrwert: Der Einkauf bleibt preislich attraktiv, ohne dass auf Qualität verzichtet werden muss.
Kontakt
Sie wünschen ein unverbindliches Gespräch zum Thema? Unsere Experten stehen Ihnen unter der Telefonnummer 089 273 73 54 00 oder per Mail an info@biesalski-company.com gerne zur Verfügung.
Hier finden Sie zudem weitere Informationen zum Leistungsangebot von Biesalski & Company im Bereich „Insights“.